Samstag, 11. Dezember 2010

Winterherz

Ne, jetzt kommt kein kitschiges Schneegedicht, wir haben es ja beide nicht so mit der Pösie! Außerdem lässt der Schnee hier in Bergen zur Zeit noch auf sich warten, aber es war immerhin schon kalt genug, so dass unser "Haussee" zugefroren ist und ganz entzückende Luftblasenformationen hervorbringt:

Jul i Bergen

Weihnachtszeit mal anders:
Bisher haben wir 0,00000 Liter Glühwein getrunken, keine einzige gebrannte Mandel verspeist, keinen einzigen Keks gebacken und waren auch noch nicht auf dem Weihnachtsmarkt - den gibt's hier nämlich auch gar nicht. Jedenfalls nicht so, wie in Deutschland!

Dafür aber ein Lysfest: Am 29. November versammelte sich halb Bergen in der Stadt um den Stadtteich, Lille Lungegårdsvann, um bei -10°C darauf zu warten, dass es endlich dunkel wird, um dann (per Pistolenschuss) feierlich die Weihnachtsdekoration in der Stadt zu erleuchten. Dazu gab's fetzige bis stimmungsvolle Weihnachtsmusik, aber das eigentliche Highlight waren dann tausende von Fackeln, die um das Wasser herum entfacht wurden.


Wir hatten natürlich auch eine!








Ein weiteres Highlight ist das Pepperkakeby mitten in der City. In einem riesiegen Zelt steht eine richtige kleine Stadt aus Lebkuchenhäusern, die hauptsächlich von öffentlichen Einrichtungen und Firmen, aber auch privaten Bastlern gestaltet wurde. Teilweise waren da richtige Künstler am Werk:




Unser eigenes haben wir dann allerdings doch lieber zuhause behalten und essen es selbst auf! :-)


Außerdem haben wir sehr fleißig Julenisse gebastelt:



In diesem Sinne allen einen schönen 3. Advent morgen!

Mittwoch, 24. November 2010

Ein Tag unter Pinguinen...

Wo wir gerade dabei sind, wird jetzt richtig aktualisiert :-) In Bergen, genauer gesagt, Eidsvåg angekommen, mußten wir uns erstmal ordentlich von fünf Monaten Touristenstreß erholen. Eidsvåg liegt etwas nördlich vom Stadtzentrum und wie es dort aussieht, wißt Ihr ja schon. Jedenfalls haben wir kürzlich einen kleinen Ausflug zu einer DER Touristenattraktionen unserer neuen Heimat gemacht: Das Aquarium in Bergen. Dort gibt es zum Beispiel Pinguine, die heimlichen Stars:



Wir kamen pünktlich zur "Raubtier"-Fütterung. Und man muß sagen, daß Pinguine schon echt lustige Zeitgenossen sind. Und ziemlich schnelle Schwimmer, was es nicht unbedingt leichter macht, sie zu fotographieren...


Auf Wiedersehen Stalheim

Nach fünf Monaten harter Arbeit, unzähligen bekloppten und einigen netten Touristen aus fast aller Welt, guten und schlechten Erinnerungen, neuen Erfahrungen und zahlreichen Lehren fürs Leben war Ende September die Zeit gekommen, "unserem" Hotel auf Wiedersehen zu sagen. Täglich reisten Kollegen von uns nach Hause und schließlich war es auch für uns soweit. Einmal mehr packten wir den Bus ca. randvoll, nachdem die letzte Schicht zu Ende war. Etwas traurig war es schon und wir haben beschlossen, im nächsten Jahr auf jeden Fall zwei von den Hunderten von Kaffee-Gästen zu sein. Allen "Tschüß" gesagt und ab nach Bergen.

Dort hatten wir mit viiiiel Glück eine - sagen wir mal ganz bescheiden - passable Wohnung zu finden. Für Bergenser Verhältnisse ziemlich günstig, davon abgesehen komplett möbliert - im Charme eines Ferienhauses, aber für uns perfekt, Schlaf- und Wohnzimmer mit Eßecke, Küche und Bad, Waschmaschine. Ach übrigens FUßBODENHEIZUNG in der ganzen Wohnung. Und haben wir die UNGLAUBLICHE Aussicht auf den Fjord erwähnt!?



Und auch beim Sonnenuntergang sieht es nicht unbedingt schlechter aus. An dieser Stelle sei angemerkt, daß das Bergenser Wetter entschieden besser ist als sein Ruf. Gut, in der ersten Woche hatten wir strömenden Regen und Gewitter und bald auch Minusgrade. Aber sonst...



Ja, es ist schon eher cool hier. In fünf Minuten steht man übrigens sprichwörtlich mitten im Wald. Dort gibt es tolle Seen, tiefen Wald und einfach schöne norwegische Natur. So, noch ein-zwei Bilder zum angeben:



In diesem - man würde wohl Naherholungsgebiet sagen - spazieren wir und unsere Nachbarn fleißig umher. Egal wie das Wetter ist, von Kind bis Rentner sind alle in wasserfeste Regenkleidung eingepackt und lassen sich weder von Regen, Schnee, Nebel oder Kälte aufhalten. Getreu dem norwegischen Sprichwort: "Es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Kleidung"


Hardanger im Herbst

Guten Tag!

Nach einer etwas - äh, "längeren" - Schreibpause gibt es mal wieder was neues aus unserem Lager. Wo sollen wir anfangen? Eigentlich vorne, aber wir fangen mal mittendrin an. Mit einem Geburtstagsausflug im September.
Ja, es war nämlich Geralds Geburtstag :-) Weil wir als hartarbeitende Hoteliers auch mal einen Kurzurlaub verdient hatten, beschlossen wir, diesen auf Geralds Geburtstag zu legen. Also, alle sieben Sachen gepackt (ausser festes Schuhwerk, dazu später mehr) und ab gings. In Voss noch eine überteuerte Flasche Wein ergattert und dann legten wir den Kurs nach Utne, einen kleinen Ort am Hardangerfjord. Dort steht ein schnuckeliges Hotel gleichen Namens, in das wir einkehrten. Wir bekamen auch ein sehr schönes Zimmer, sogar mit Balkon!



Es gab ein ganz vorzügliches Abendessen: Drei Gänge, mjam, mjam. Da es schon Mitte September war und somit die Hauptsaison auch schon vorrüber war, hatten wir von einem Ehepaar abgesehen, das Hotel für uns. Nach dem Essen zogen wir uns auf unser Zimmer zurück und um Zwölf wurde stilecht angestoßen und es gab einen Geburtstagsmuffin (lecker, lecker) und Bescherung! Juhu, glücklich und reich beschenkt sanken wir in die Daunen und schliefen sehr gut.



Nach dem Frühstück am nächsten Morgen machten wir uns auf ins Hardanger Folkemuseum, wo es neben Trachten eine Menge Hardangerfiddeln zu bestaunen gab.



Danach fuhren wir entlang des Sørfjordes, wo die Äpfel gerade rot leuchtend an den Bäumen hingen. Dann machten wir noch einen Abstecher zum Vøringsfoss, einem von Norwegens schätzungsweise hundertvierundfünfzig imposanten Wasserfall. Schade nur, daß die Sicht etwa 30 m betrug. Es regnete nämlich ganz ordentlich und Gerald hatte schon lääängst (siehe oben) nasse Füße - aber was solls?



Spät nachts trudelten wir zu Hause ein und kochten uns Spaghetti Bolognese, bevor wir glücklich und müde ins Bett fielen. Was für ein schöner Geburtstag!!!

Montag, 27. September 2010

Regenbogenland

Und da die Kategorie ja Kitsch und Kurioses heißt, hier ein bißchen Kitsch:

Wasserfall mit Regenbogen (auch wenn man den Wasserfall nur erahnen kann, aber da war einer)



Den haben wir nur bemerkt, weil wir eine Zwangspause einlegen mussten - abgekochter Motor...

Minnestein?

Und hier mal wieder eine kleine Kuriosität aus Norwegen, diesmal aus direkter Umgebung "unseres" Hotels...

Heute: Johan Christian Dahl

Dem aufmerksamen Skandinavistik-Studenten mag dieser Name vielleicht noch aus der einen oder anderen Vorlesung zur Neueren Literatur bekannt sein, Nationalromantik und so...

Die Norweger neigen ja dazu, jedem, der in irgendeiner Art und Weise kreative Anwandlungen hat oder hatte, mit mindestens einem Gedenkstein zu beehren. Ausgerechnet bei dem Hauptwerk der norwegischen nationalromantischen Malerei "Fra Stalheim" hat man sich dann jedoch mit einem eher unscheinbaren Papierschnipsel begnügt:




In der Nationalgalerie in Oslo kann man das Meisterwerk bewundern.


Und hier noch die Aussicht, aufgenommen irgendwann im Mai:




Die Bretterbuden sind übrigens nicht das Hotel.